Einführung zur Checkliste
Zur freien Trauung allg.
- Freie Trauung, eine Alternative?
- Verwechslungsgefahr! Eine Hochzeit – Zwei Rollen
- Ablauf einer freien Trauung (allg.)
- Sitzordnung
- Technik
- Musik: Musiker, Playlist, selber singen?
- Deko, Traubogen, Blumen, usw.
- Mehrsprachigkeit
- Dauer einer freien Trauung
- Der Wert eines Trauredners
- Das bin ich: Euer Trauredner Eike
- Warum hast Du die Albe an?
- Was ich noch sagen will …
Die freie Trauung: Das Ritual
- Einzug: Eine Wissenschaft für sich
- Begrüßung/Eröffnung
- Trauansprache
- Die Trauung I: Das (Verbindungs-) Ritual
Trauversprechen, Traufrage, Antwort & Bestätigung - Die Trauung II: Bestätigungsrituale
Brautkuss, Ringe, (Segen) - Die Trauung III: Besondere Rituale
Passendes & Unpassendes - Abschluss: Ruhig oder Vollgas?
Der Auszug - Was ich noch sagen will …
Freie Trauung (auf Mallorca) –
Ablauf der Zeremonie (allg.)
„Eine Freie Trauung heißt deshalb so, weil ihr völlig frei darin seid, Euch so zu trauen, wie Ihr das wollt!“ Das ist mein Leitspruch – vor allem für die Zeremonie. Kann man also verbindlich sagen, wie die Zeremonie einer „Freien Trauung“ immer aussieht? Nein! Das kann man folglich nicht. Bei einer kirchlichen Hochzeit, kann man das. Im Standesamt, kann man das. Bei einer Freien Trauung, wird das schwierig. Nicht nur, weil Ihr ja maßgeblich mitbestimmen könnt, wie Eure Zeremonie aussieht. Vor allem auch, weil TraurednerInnen ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben, wie so eine Zeremonie ablaufen sollte.
Auf ein paar grundlegende Elemente sollte man sich aber festlegen – ganz egal wie frei Ihr Eure Trauung mitgestalten werdet. Sonst wird aus der Zeremonie schnell eine Spektakel ohne Grund und Boden und verliert damit an Bedeutung und vor allem an „Erlebnisqualität“ für Euch. Das wäre schade und sollte nicht passieren. Auf keinen Fall.
Bewährt und gut
Ganz klar, die Liturgie (also den Ablauf der Zeremonie), muss man nicht gänzlich neu erfinden. Warum auch? Was man bereits kennt und was sich bewährt hat, ist in der Regel ja auch eine gute Sache. Und ebenso ganz klar, man klaut da ein Bisschen bei der Kirche. Ich zeig es Euch …
- Der Einzug / Einzug: Mit dem Einzug der Braut beginnt die Trauung. In der Kirche geleitet manchmal der Pfarrer/Priester die Braut zum Altar. Das ist bei der Freien Trauung nicht ganz so. Hier zieht die Braut wie und mit wem auch immer ein. Vorne ist bei der Freien Trauung meist ein Traubogen. Zumindest aber da, wo der Trauredner (mit oder ohne Bräutigam) steht.
Selbstverständlich stehen dazu die Gäste. Das hat nicht nur was mit Ritual zu tun sondern vor allem auch was mit Respekt und Achtung und ist zudem eine ur-spirituelle Haltung, die bis heute auch in vielen christlichen Kirchen selbstverständlich ist. - Die Begrüßung / Eröffnung: In der Kirche nennt man den Beginn des Gottesdienstes „Eröffnung“ bei der Freien Trauung ist es schlicht die Begrüßung. Irgendwie muss man ja auch mal „Hallo“ zu allen sagen, die ganze Zeremonie einführen (und vor allem auf Mallorca die wichtigsten Regeln für eine entspannte, fröhliche Trauung allen Gästen mitteilen). Ohne Begrüßung wäre so eine Zeremonie ziemlich unhöflich und würde recht brachial starten.
- Die Trauansprache / Predigt: Keine Angst, eine gute Trauansprache bei einer Freien Trauung ähnelt ganz und gar nicht einer Predigt (und schon gar nicht mit erhobenem Zeigefinger). Die Art und Weise der Ansprache hängt ganz arg von Eurem TraurednerIn ab. Habt ihr einen fröhlichen – dann wird auch die Trauansprache so klingen, habt ihr eine Spirituelle, dann wird diese wohl eher so, habt ihr einen konservativen, dann wird die Ansprache wohl eher nüchtern. Nur eines sollte sie auf jeden Fall immer – die Ansprache – sie sollte immer zu Euch passen. (Mehr dazu im zweiten Artikel)
- Die Trauung / Trauung: Der zentrale Mittelpunkt der Zeremonie ist in der Kirche, wie auch in der Freien Variante, Eure Trauung. Diese besteht wiederum aus vielen kleinen Elementen (erzähle ich Euch später dazu), die ihr alle mitgestalten könnt. Am Ende aber, habt ihr Euch getraut. Ihr habt Euch kraft Eurer Entscheidung verbunden. Ein Leben lang.
- Abschluss: Vor dem Auszug lassen sich ähnlich wie in der Kirche (Fürbitten), noch weitere Elemente einfügen. Zum Beispiel sind die Trauzeugen hier wunderbar aufgehoben. (s.h. Das Ritual > Besondere Rituale).
- Auszug: Und zum Schluss bleibt nur noch der Auszug. Da geht ihr als Ehepaar auf jeden Fall zusammen. Vor Euch geht da keiner mehr. Symbolisch ist das Euer erster Schritt in Eurer Ehe. Das muss man feiern. Die Party beginnt ..
Ganz grob im Überblick, war es das schon. Damit die einzelnen Teile der Zeremonie nicht ineinanderlaufen, trennt man sie mit einem Musikstück von einander ab. Einzug und Auszug ohne Musik wäre komisch. Das ist klar. Aber da die Begrüßung inhaltlich etwas ganz anderes ist, wie die Trauansprache, gehört hier dazwischen ein Musikstück. Genau so wie zwischen Trauansprache und Trauung und Trauung und Auszug. Ok, über das Lied könnte man diskutieren. Dazu aber später mehr (s.u.)
Im Überblick kann man also den Ablauf einer Freien Trauung an einer Hand erklären. Finger 1: Einzug, Finger 2: Begrüßung, Finger 3: Ansprache, Finger 4: Trauung, Finger 5: Auszug. Das war es auch schon. Eigentlich ganz einfach. Was man bei diesen einzelnen Elementen im Detail noch beachten kann, dazu im zweiten Teil meines Artikels.
Was ihr nicht vergessen dürft …
Klar, das Wichtigste bei der Trauung seid natürlich ihr. Keine Frage. Damit ihr aber Eure Trauung auch genau so erleben könnt, wie ihr Euch das wünscht – UND Euch auch noch an vielen, vielen Hochzeitstagen, mit einem Strahlen im Gesicht daran zurück erinnern könnt, braucht es noch ein paar Helferlein.
Nicht nur der Trauredner/Freier Liturg ist logischerweise wichtig, auch Fotograf & Musik(er) spielen eine zentrale Rolle. Sollen die Trauzeugen ebenfalls eine Rolle bekommen, dann muss man auch die mit einplanen. Im Vorfeld am besten. Um so eingespielter das Team aus Liturg – Musiker/DJ – Fotograf ist, um so reibungsloser und runder läuft die Zeremonie. Desto wohler fühlen sich alle.
Hier auf Mallorca habe selbstverständlich auch ich mein Netzwerk aus langjährigen Freunden und Partnern. Meine Musiker, mit denen ich schon unzählige Hochzeiten gefeiert habe, findet ihr hier. Fotografen die nicht nur menschlich einfach super sind, sondern auch fachlich, die findet ihr hier.
Bei allen Dienstleistern, die rund um die Zeremonie zum Einsatz kommen, gilt bei Eurer Planung das Gleiche, wie für alle, die bei der Party eine Rolle spielen: Ihr müsst sie rechtzeitig anfragen und buchen. Ein Jahr (1) im Voraus ist für Mallorca meist ausreichend – aber keinesfalls frühzeitig. Wollt ihr einen Samstag im Sommer, dann kann das schon knapp sein. Und bei den schönsten Locations (Fincas, Restaurants, etc.) ist das oftmals schon zu spät.
Fazit: Wie denn nun heiraten?
Also, eins ist klar. Wenn ihr vor dem Staat als Ehepaar gelten wollt und auch in den Genuss etlicher finanzieller und rechtlicher Folgen kommen wollt, dann müsst ihr aufs Standesamt gehen und dort vor Zeugen und einem Beamten: „Ja!“ sagen. Dieses amtliche Ja ist auch Eure Eintrittskarte für eine kirchliche Trauung. Die beiden Großkirchen werden sonst für Euch keinen „Dankgottesdienst“ organisieren und Gottes Segen schenken (oder wars der Segen der Kirche?).
Wer traditionell in eine der Kirchen, oder in irgendeine Freikirche hineingeboren wurde und auch mit all ihren Traditionen aufgewachsen ist, die eben zu einem guten „Kirchgänger“ gehören, für den ist mit Sicherheit eine kirchliche Trauung, eine ganz wichtige Sache. Aber bedenke, weder Eure Liebe, noch Euer Leben, noch Eure Entscheidung für die Liebe und füreinander stehen dort im Mittelpunkt. Und meiner festen Überzeugung nach, ist auch Gottes Segen nicht an eine Institution gebunden.
Meiner Meinung nach, ist die „Freie Trauung“ die einzig wirklich spirituelle Variante der drei Möglichkeiten, die Euch zur Wahl stehen. In der Regel steht in der Freien Trauung Eure Liebe und Euer Leben im Mittelpunkt von Ansprache bis Trauritual. Und ganz ehrlich, gibt es irgendwas spirituelleres als die Liebe & das Leben zu feiern?
Bei allem Abwägen dürft ihr aber eines nie vergessen: Ihr heiratet einander, nicht eine Institution, nicht den Staat, nicht Eure Gäste. Es ist an Euch zu entscheiden, mit welcher Variante ihr Euren gemeinsamen Lebensweg als Ehepartner beginnen wollt. Dabei gibt es nur eine Regel: Ihr müsst Euch von Grund auf darin wohl und angesprochen fühlen. Dann ist es egal ob frei, oder kirchlich. Wenn ihr mit Eurem Herz dabei seid, wird dieses Ritual immer zu einem „heiligen“, ganz einmaligen und unvergesslichem werden.